Auch der Herbst hat einiges zu bieten. Hier ein kleiner Streifzug rund um unser schönes Walddorf….
Am Waldrand bei Knechtsteden findet man hier und da bis in den Oktober hinein die unscheinbaren, kleinen weißrosa Blüten der Schneebeere, mitunter auch schon zugleich mit den viel größeren weißen Früchten. Eigentlich eine Zierpflanze in unseren Gärten, verwildert sie doch gelegentlich. Die Beeren sind bei Kindern beliebt, weil sie mit einem leichten Knall zerplatzen, wenn man auf sie tritt („Knallerbse“, „Knackbeere“). Nur bitte nicht essen: Die Beeren sind giftig!
Ebenfalls am Waldrand zu finden und dort wie auch in Hecken recht häufig: das Pfaffenhütchen. Der Name rührt von der Ähnlichkeit der geöffneten Fruchtkapseln mit der Kopfbedeckung der Priester, der Mitra her. Auch hier Achtung: Die ganze Pflanze ist stark giftig!
Kurz vor dem Fall aus der stachelbewehrten Fruchtkapsel: die Kastanie.
Seit etlichen Jahren wird die Rosskastanie vielerorts von einer Blattkrankheit befallen, wodurch sich die Blätter der Bäume schon im Sommer gelb färben und den Herbstaspekt zeigen. Mitverursacher sind im Blattinnern fressende Larven einer Miniermotte und die darauf folgende Sekundärinfektion mit einem parasitischen Kleinpilz.
Zwei Giftpilze am Wegrand zwischen Straberg und Knechtsteden: der allbekannte Fliegenpilz und der tödliche Knollenblätterpilz!
Ebenfalls nicht genießbar, wenn auch nicht so gefährlich: der Sparrige Schüppling.
Ein Wintergast aus dem hohen Norden ist der Bergfink (li.). Meist im Wald in größeren Schwärmen mit einheimischen Buchfinken und ebenfalls aus dem Norden einfliegenden Rotdrosseln erscheint er manchmal – wie hier auch - in unseren Gärten. Allgegenwärtig sind im Herbst die Stieglitze (re.), vor allem wenn’s auch Sonnenblumen gibt!
Mitte Oktober beginnt die Damwildbrunft. Dieser junge Damhirsch wurde in der späten Dämmerung an seiner Brunftkuhle im Knechtstedener Wald aufgenommen. Anders als beim größeren Rotwild gibt es beim Damwild mehrere kleine Brunftterritorien. Dort scharrt der Hirsch eine Brunftkuhle, in die er uriniert und sich darin auch niederlässt. Durch den Geruch und seine Brunftschreie werden die Damtiere (Weibchen) angelockt. Dieser Bereich wird gegen andere Damhirsche verteidigt.
November
Solchen Monat muss man loben;
Keiner kann wie dieser toben;
Keiner so verdrießlich sein
Und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
Keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist `ne wahre Pracht!
Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
Wie sie tanzen in dem Wind
Und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
Und sie durcheinander wirbelt
Und sie hetzt ohn‘ Unterlass;
Ja, das ist Novemberspaß!
Heinrich Seidel
(1842-1906)
Auch der Dachs zeigt sich im Herbst noch draußen, um sich einen fetten Wanst für den Winter anzufressen. Er hält keinen richtigen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe. Bei lauen Temperaturen erwacht der Dachs und verlässt dann auch seinen Bau für kurze Zeit.
Ebenfalls bis in den Herbst hinein am Gartenteich zu beobachten: Heidelibellen. Vor allem die rot gefärbten Männchen sind auffällig und leicht zu entdecken. In NRW gibt es 9 Heidelibellen-Arten, einige davon sind sehr selten und an bestimmte Gewässertypen zur Eiablage gebunden. Hier ist die fast überall häufige Große Heidelibelle zu sehen.
Fotos von Ralf Krechel